Mittwoch, 18. Dezember 2013

Im wildromantischen Norden von La Palma


Heute geht es in den Norden La Palma`s. Jenem touristisch fast unerschlossenem Teil der Isla Bonita in den sich kaum ein Urlauber „verirrt“. Nirgens sonst auf La Palma trifft die Bezeichnung „Isla Verde – grüne Insel“ so zu wie hier. Es ist eine regenreiche aber fruchtbare Gegend, der Norden. Die Straßen hier oben schlängeln sich entlang tiefer Schluchten und durch urige Tunnel, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Doch der Reihe nach: Ca.130 km lang ist heute der Ausflug in den Norden. Eine für La Palma schon gewaltige Tagestour, bedenkt man, dass mit einer maximalen Durchschnittgeschwindigkeit von ca. 40-50 km/h gerechnet werden muss.

Wieder einmal fahren wir zunächst vom Westteil der Insel durch den Cumbre-Tunnel rüber nach Osten. Gleich unterhalb des Inselkrankenhauses ca. 300m unter dem ehemaligen Flughafen von La Palma fahren wir ab und nehmen die Westumgehung von Santa Cruz de La Palma. Bereits nach wenigen 100m schon die erste Empfehlung für einen kurzen Stop. In einem Kreisverkehr biegen wir rechts ab und folgen der Beschilderung LP-101 La Concepcion mit einem Fotoapparat-Pikogramm. Die bedeutet ja, dass es irgendetwas fotografierwertes zu sehen gibt. Die schmale Straße ist nur ca. 200m lang und endet, nachdem wir an einer kl. Kirche vorbei gekommen sind, an einem Mirador, also Aussichtspunkt. Und dieser nennt sich auch „Mirador de la Concepcion“. Wir stehen am Kraterrand eines ehemaligen kleineren Vulkans. Im Kraterkessel ist eine kleine Siedlung, die zur Inselhauptstadt gehört. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf Santa Cruz und den Hafen.

Wir fahren weiter und stoßen ca. 2 km nördlich der Inselhauptstadt kurz hinter einem Tunnel auf einen Kreisverkehr und somit auf die LP-1.  Auf der LP-1 geht es Richtung Norden vorbei an Santa Lucia und Puntallana bis La Galga. Hier geht es in einer langgezogenen Linkskurve rechts ab.
Wir folgen dem Schild „San Bartolo“ mit dem Fotoapparat-Pikogramm – klaro? Es geht an der kleinen Kirche San Bartolome vorbei zum Mirador San Bartolo. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf`s Meer und die Barrancos links und rechts. Auf der „Besucherplatte“ befindet sich das Denkmal für einen Felsenspringer. Es nennt sich "Sprung der Liebenden" und es geht um einen verliebten Hirten, von dem als Mutprobe seiner Geliebten verlangt wurde, mit seinem Hirtenstab dreimal über den Abgrund einer Steilwand im Halbkreis zu springen. Es gelang ihm zweimal, beim dritten Male stürzte er in die Tiefe und starb.

 Weiter geht`s immer Richtung Norden über die Brücke „Puente de Los Tilos“ (dazu in einem späteren Blogbeitrag mehr) durch Los Sauces bis Straßen-Kilometer 28. Dies ist kurz vor den Serpentinen, die nach Barlovento hoch führen. Piscinas de Fajana steht auf der Beschilderung.
Hier biegen wir rechts ab. Nach ca. 700-800m mal nach rechts schauen und für ein Foto kurz rechts ran fahren. Unten am Meer steht der älteste Leuchtturm von La Palma - Punta Cumplida. Er wurde 1867 erbaut, hat eine Höhe von 33 Metern und ist auch heute noch in Betrieb.
Knapp 1 km weiter bergab und wir gelangen an die Naturschwimmbecken. Vor der Anlage und dem Restaurant gibt es eine ausreichende Anzahl von Parkplätzen. Wir befinden uns bei den „Piscinas La Fajana“ - den Naturschwimmbecken von Barlovento. Die natürliche Bucht aus Lavagestein wurde mit Hilfe von Beton gegen die Brandung geschützt und so ein gefahrloses Schwimmen ermöglicht. La Fajana besteht aus mehreren Becken mit Liegeflächen. 1994 wurde die Anlage mit Toiletten, Umkleidekabinen und Sonnenschirmen fertiggestellt. Wir hatten uns auf der Terrasse des angeschlossenen Restaurants niedergelassen und genossen den herrlichen Blick auf den Atlantik.

Auf der gleichen Straße wie wir hinunter gefahren sind, geht es zurück bergauf auf die LP-1. Wir biegen rechts ab Richtung Barlovento. Nach 3-4 engen Kurven erreichen wir nach ca. 4,5 km die Gemeinde Barlovento. Direkt im Einfluss des feuchten Nordostpassats ist die sehr gebirgige und bewaldete Gemeinde relativ reich an Wasserreserven. Hier befindet sich auch die Laguna de Barlovento. Sie ist der grösste Wasserspeicher der Insel. Bananen-, Kartoffel-, Avocado- und Zitrusfrüchteplantagen bilden die Grundlage der lokalen Wirtschaft.
Am Ortsende macht die LP-1 einen Rechtsknick. Wir fahren aber geradeaus Richtung Hotel „Romantica“ und befinden uns nun auf der alten LP-109, die in Karten tlw auch als LP-111 ausgewiesen ist. Dies war früher die Hauptverbindungsstraße von Ost nach West im nördlichen Teil der Insel. Diese Straße ist schmal, man kann hier nur sehr langsam fahren. Einheimische benutzen gerne mal ihre Hupe bevor sie in eine Kurve fahren. Macht hier oben durchaus Sinn. Dafür wird man mit herrlichen Ausblicken belohnt. Selten kommt einem ein Auto entgegen. Die Tunnel auf dem Weg sind unbeleuchtet, einfach durch den Berg getrieben, ohne jegliche Auskleidung. Wahrlich ein kleines Abenteuer. Tiefe Schluchten auf der Beifahrerseite, die bis tlw. über 800m hinabreichen. Leider gibt es nicht allzuviele Anhaltemöglichkeiten. Aber bitte jede davon nutzen. Aussteigen und Fotos machen.
Dreimal bin ich diese Strecke bereits gefahren. Zweimal hatten wir Superwetter. Aber einmal Regen und starken Nebel. Ein zusätzliches Erlebnis, auf das ich gerne ein weiteres Mal verzichten kann. Anhalten lohnt dann gar nicht! Dafür benötigt man für die ca. 15 km lange Strecke über eine Stunde! Von daher lohnt es sich, vorher von Palmeros oder über das Internet die Wetterlage abzufragen. Es wäre zu schade, diese Strecke bei Nebel und/oder Regen anzugehen. Zu schön und beeindruckend ist die Landschaft hier oben im Norden.

Nach ca. 15 km erreichen wir in der Nähe von Roque del Faro wieder die LP-1. Links abbiegen  Richtung Puntagorda. Über Puntagorda, Tijarafe, El Jesus und La Punta geht es zurück (ca. 50 km) bis nach Los Llanos.




Montag, 18. November 2013

La Palma kulinarisch – Teil 2


Weiter geht die kulinarische Reise auf der „Isla bonita“. Drei weitere Lokale möchte ich Euch heute vorstellen:
  • „Las Norias“ zwischen Todoque und Puerto Naos
  • „Taberna del Puerto“ in Puerto Tazacorte
  • „Bodegón Tamanca“ zwischen Las Manchas und Jedey
Auch diese Restaurants liegen auf der Westseit La Palma`s und wurden alle mehrmals von uns besucht – mit Grund!

„Las Norias“

Wenn man mit dem Auto von Todoque nach Puerto Naos fährt, liegt linke Hand auf ca. halber Strecke bei km 6,3 das Restaurant „Las Norias“. Man kann es eigentlich gar nicht verfehlen auf dieser mit Palmen gesäumten Straße.

Kanarische und internationale Gerichte stehen auf der Speisekarte. Einige Speisen werden vom Chef selbst auf einem Holzkohlengrill auf der Veranda zubereitet. 6 – 7mal haben wir dieses Lokal besucht. Qualität, Geschmack und Preis haben uns überzeugt, egal ob Fisch, Hähnchen oder Chateaubriand. Auch die Nachspeisen waren immer wieder recht liebvoll und geschmacklich gut angerichtet.
                                                                            Süße Schichtarbeit -  Ein Barraquito ist eine spanische Kaffeespezialität

Ein weiterer großer Vorteil dieses Restaurants ist die Lage. Da wir in der Regel abends zum Essen ausgegangen sind, fiel es meistens in die Zeit des Sonnenuntergangs. Und hier hat man einen fantastischen Blick von der Veranda auf`s Meer, oder noch besser von der Straße aus, mit einem Palmenzweig im Vordergrund, den rotglühenden Sonnenuntergang einfangen.



Hach, an manchen Abenden habe ich hier 30-40 Bilder innerhalb von 5 Minuten gemacht. Oder aber nur beim Dessert vom Tisch aus mit einem guten Wein den Untergang genießen – herrlich.





Die „Taberna del Puerto“ 

Direkt am schönsten und größten Strand von La Palma, an der Plaza Castilla unmittelbar an der Strandpromendade von Puerto Tazacorte, liegt die Taberna del Puerto. Das detailgetreu restaurierte Haus im kanarischen Stil an der Promenade bietet rustikales Ambiente und gepflegte Gastlichkeit. Von der Terrasse aus genießt man beim Essen die herrliche Sicht auf den Atlantik und malerische Sonnenuntergänge. Das ehemalige Lagerhaus der heimischen Fischer und kubanischer Emigranten wurde in der ersten Hälfte der 90er liebevoll restauriert und in ein Restaurant verwandelt, das sich der Geschichte des Ortes verpflichtet fühlt und palmerische Tradition, kanarische Küche und gehobene Gastronomie in sich vereint. Alte Fotos und Überbleibsel im Gastraum der Taberna lassen die Geschichte des Hauses im Geist lebendig werden.


Ob Schwertfisch, Seehecht, Thunfisch, Goldbrasse, Barracuda, Tintenfisch, Krusten- und Schalentiere, hier gibt es alles, was der Ozean vor der Tür bietet, aber auch typisch kanarische Spezialitäten wie: papas arrugadas, rote und grüne Mojo-Sauce, Ziegenkäse mit Feigenmus, Rind- und Schweinegerichte. Auch der Café Barraquito schmeckt hier ausgezeichnet.

Unter anderem haben wir hier eine Variation von acht verschiedenen Tapas genossen – ein Gedicht und so viel, dass eine Hauptspeise gar nicht mehr nötig war. Gepaart mit einer sehr freundlichen Bedienung ist ein Besuch hier ein absolutes MUSS bei einem Urlaub auf La Palma.

Ein Auszug aus der Speisekarte gibt es hier 

Dieses Lokal ist von Montag bis Sonntag jeden Tag von 11:00 bis 23:30 Uhr geöffnet.

Tipp für nach dem Essen: Ein Verdauungs-Spaziergang hinaus auf die Mole an der Felsenwand nach dem Essen lohnt unbedingt! Kamera mitnehmen, denn von hier hat man einen fantastischen Blick auf Puerto Tazacorte – quasi ein Postkartenmotiv.

Übrigens: Auf dem Dach der Taberna befinden sich zwei Webcams, die alle 5-7 Sekunden aktualisiert werden. Auf Webcam 2 ist auch eine Temperaturanzeige.

                >>>>>    Webcam 1            >>>>>      Webcam 2



„Bodegón Tamanca“

Auf der Straße von Las Manchas nach Fuencaliente liegt kurz hinter dem Ortausgang auf der linken Straßenseite dieses außergewöhliche Restaurant. Außergewöhlich u.a. deshalb, weil dieser ehemalige Weinkeller höhlenartig in das Tuffgestein hingebaut wurde.

Bodegón, das ist ein kanarisches Weinlokal mit verschiedenen, oft eigenen Weinen. So auch hier. Die Weine der Kellerei Tamanca sind für ihre Qualität bekannt und werden auch in den Supermärkten der Insel angeboten. Der Wein, insbesondere der Vino rosado, ist zu empfehlen. Die Küche selbst ist typisch palmerisch. Tolle Tapas haben wir hier gegessen zu recht günstigen Preisen. Und alles in einem fantastischen Ambiente – schwere Holzfässer rundum und Serrano-Schinken (Jamón Serrano), die von der Decke hängen.

An Tagen, in denen im Hafen von Santa Cruz ein Kreuzfahrtschiff festgemacht hat, sollte man dieses Restaurant vielleicht nur in der Abendzeit besuchen. Ansonsten läuft man Gefahr, Busse vollgestopft mit Kreuzfahrern anzutreffen.

Insbesondere die Pimientos (Bratpeperoni) haben es mir und meiner Frau mittlerweile angetan. Hier in der Bodegón Tamanca haben wir diese Vorspeise bzw. Tapa kennengelernt. In der Regel sind sie mild, aber 2-3 scharfe sind in diesem Lokal immer dabei. Wenn die Bedienung lächelt und in der Nähe stehen bleibt, aufpassen!!! Dennoch absolut lecker.

Mittlerweile gibt es die Bratpeperoni ja auch in den deutschen Supermärken daheim zu kaufen.

Das Rezept ist ganz simpel: Sie werden mit Stielen und Kernghäuse in viel Olivenöl mit einer in Scheiben geschittenen Knoblauchzehe gebraten (Vorsicht: spritzige Angelegenheit) und anschließend mit grobem Meersalz gewürzt. Grob – ganz wichtig!!! Fertig.


Und hier meine Empfehlung für drei Tapas in der Bodegón Tamanca:

   Ziegenkäse mit Jamón Serrano        Tomaten in Olivenöl und Anchoas (Sardellen)   Pimientos de Padrón mit grobem Meersalz


Mittwoch, 13. November 2013

Obst, Gemüse, Südfrüchte ….. Der Bauernmarkt in Puntagorda


Eine Attraktion für Touristen und Palmeros: In Puntagorda findet an jedem Wochenende im Mercadillo ein Bauern- und Flohmarkt statt.



Öffnungszeiten: Samstags von 15.00 bis 19:00 Uhr und Sonntags von 10:00 bis 15:00 Uhr.

Puntagorda? Wo liegt das denn? Im Nordwesten der Insel. Wir sind ja dort schon einmal vorbei gefahren, als wir zum „Roque de los Muchachos“ hochgefahren sind.

Zunächst geht es hinunter in die Schlucht der Ängste – Barranco de las Angustias – auf quasi Meeresniveau bei Puerto Tazacorte. Und dann geht’s hinauf, immer hinauf, bis zum Mirador El Time auf 594 m Höhe. Diese Straße dort hinauf vergleiche ich gerne mit der La Calobra auf Mallorca. Tolle Aussichten mit tlw. engen Kurven. Doch darüber in einem anderen Beitrag mehr. Vom El Time aus geht es weiter über die LP-1. Durch La Punta, El Jesus, Tijarafe bis zum Abzeig nach Puntagorda bei Kilometer 77 kurz hinter der Tankstelle.

Links abbiegen und hinunterfahren bis zu dem Kreisverkehr mit der Uhr in der Mitte.
Rechts abbiegen und über eine verhältnismäßig neue Straße geht es geradeaus auf den Mercadillo zu. Nach gut 1,5 km erreichen wir linke Hand einen kleinen Parkplatz.
Am besten gleich hier das Auto abstellen und die rund 100m bis zu der Markhalle zu Fuß gehen. Die Markhalle selbst hat die Form eines Halbkreises – nein ist schon ein bisschen weniger, aber egal – und vor der Halle befindet sich ein großer geteerter Platz auf dem der Flohmarkt stattfindet.

Wir waren bereits 5mal dort, aber außer 6-8 Ständen mit Ramsch gibt es dort nichts Besonderes. Die Palmeros, die es sonst mit der Zeit nicht so genau nehmen, sind, was die Öffnungszeit des Bauernmarktes betrifft, ungewöhnlich streng. Auf die Minute genau wird geöffnet.

Neben Kunsthandwerk wie Keramiken oder Schmuck werden so ziemlich alle Produkte der Insel angeboten: Obst, Gemüse, Honig, Wein, Schnaps, Zigarren, Backwaren von Brot über Kuchen bis Mandelgebäck, Fleisch, Wurst, Ziegenkäse, bis hin zu Gemüsepflanzen. Auch hier, wie schon auf dem Bauernmarkt von Los Llanos hängt eine Tafel aus, auf der die Preislimits genannt werden.

Man sollte frühzeitig dort sein. Zum einen, weil dann das komplette Angebot noch vorhanden ist und zum andern, weil sich an manchen Wochenenden ganze Busladungen von Touristen in die Halle ergießen. Besonders dann, wenn im Hafen von Santa Cruz mal wieder ein Aida-Schiff festgemacht hat und die Fahrgäste die Sehenswürdigkeiten der Insel gezeigt bekommen.

Eine absolutes Muss: Der frisch gepresste Zuckerrohrsaft an einem Stand. Mit oder ohne Alkohol - ein wahrer Genuss. Dort gibt es aber auch andere leckere frischgepresste Obstsäfte, Orangen- oder Mangosaft. Dieser Stand ist auch ein gern fotografiertes Highlight des Bauernmarktbesuches.
Ein, zwei Stündchen sollte man sich schon Zeit nehmen. Schließlich gibt es genug Kulinarisches, das gleich vor Ort verkostet werden kann. Die Palmeros decken sich hier auch gerne mit Grillwaren ein. Das Marktgelände befindet sich nämlich direkt an einem Refugio (Refugio = Erholungsgelände, Grillplatz) mit dem Namen "El Fayal" unter den Pinien von Puntagorda. Dieser Freizeitbereich mitten in der Natur ist vor allem zur Marktzeit ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt zum Picknicken und Grillen und mit Spielplätzen für die Kinder.
Übrigens: ca. 50m oberhalb der Markhalle ist ein hervorragender Punkt für Fotofreaks. Mann/Frau hat einen phantastischen Blick in den Barranco de Izcagua und hinunter zum Meer. Und wer ein gutes Teleobjektiv hat, kann in der Ferne (ca. 1 km Luftlinie) eine alte Windmühle ranzoomen -Toll.

Eingedeckt mit diversen Köstlichkeiten und Urlaubsmitbringseln geht es wieder zurück. Ein Tipp für die Rückfahrt habe ich allerdings noch. Bei Kilometer 78,2 ist auf der rechten Straßenseite ein kleiner Parkplatz für max. 5 Autos. Eine Treppe führt rechts hinauf zu einem uralten windgebeuteltem Drago (Drachenbaum).

Mehrere hundert Jahre alt soll dieser Baum sein. Jedoch läßt sich das Alter nicht so einfach bestimmen, da ein Drago keine baumtypischen Jahresringe besitzt. Man kann es nur an der Anzahl der Verzweigungen festmachen. Ca. alle 15 Jahre verzweigt er sich und blüht auch zu diesem Zeitpunkt. Viele tausendmal wurde der schon fotografiert. Auch ich habe ca. 10 Bilder davon bei jedem Besuch gemacht. Ich bin immer wieder beeindruckt von diesem alten Knochen!

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Fiesta del Sagrado corazón de Jesús in El Paso


Die „Fiesta del Sagrado corazón de Jesús“ also das „Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu“ ist eins der farbenprächtigsten Feste in der Gemeinde El Paso.


In La Palma wird praktisch an jedem Wochenende irgendwo eine Fiesta (Fest, Feier) abgehalten. Viele dieser Fiestas haben einen religiösen Hintergrund, da die Palmeros tief gläubig sind. So auch die Fiesta del Sagrado corazón de Jesús in El Paso. Diese Feier findet jedes Jahr am zweiten Sonntag nach Fronleichnam statt und hat mittlerweile eine über hundertjährige Tradition.

Die Calle Manuel Taño hoch bis zur kleinen Kirche wird festlich mit großen Motivtafeln - sogenannte "arcos" - und Teppichen aus den verschiedensten Natur-Materialien geschmückt.

Wunderschöne Motivtafeln und Teppiche aus Blumen und Sämereien

 Was das für filigrane Arbeiten sind, kommt erst bei ganz naher Betrachtung zum Vorschein. Die Nachbarschaftsvereine fertigen diese Bilder in abendlichen Sitzungen. Jeder Stadtteil El Paso`s baut sein eigenes Kunstwerk, die Motive sind aber meist folkloristisch und natürlich sakral angehaucht. Sie sind bereits Wochen vorher fertiggestellt worden und man muss alles zu einer Motivtafel zusammenfügen und eben auch den Boden schmücken. In El Paso nimmt man dazu auch Blüten, Salz, aber noch mehr Sämereien und Hülsenfrüchte, diese auch gerne gefärbt. Und wenn bestimmte Nudeln in einer interessanten Form daherkommen, dann findet man diese auch schnell mal als religiöser Schmuck an einem Triumphbogen wieder.

Der religiöse Akt beginnt mit einem langen Gottesdienst, Dann wird die Jesusstatue aus der Kirche getragen, angeführt von der kirchlichen "Banda" mit Trommeln und Kornetthörnern. Das und die anschließende Prozession, dauern an die fünf Stunden. Jeder der Rang und Namen hat, oder das zumindest von sich glaubt, der muss an dieser Prozession teilnehmen.
Wer dann das Spektakel auch noch auf der Prozession erleben will, wie die Tauben losgelassen werden und per Windmaschine vom Dach der Pfarrei aus die „Verheißungen des Heiligen Herz Jesu“; (Las Doce Promesas del Sagrado Corazón) in Form von bunten Papierschnipseln auf die Prozessionsteilnehmer heruntergelassen werden, der sollte sich so gegen 19:00 Uhr bei der Kirche einfinden. Zwischen allerlei Blütenblättern fliegen kleine Papierschnipsel in die Luft, auf denen die Weissagungen des "Sagrado Corazón" verewigt sind.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Die Casa Pedrito – Ein Ferienhaus zum Verlieben

Es mußte diesmal wieder ein Ferienhaus auf der Westseite sein – natürlich. Sonst wäre es ja auch nicht meine ganz persönliche Westside-Story geworden.

Kennt Ihr das? Tage- ja wochenlanges recherchieren im Internet - die Suche nach dem ultimativen Ferienhaus? Hat man dann endlich eins gefunden, kommt die bange Blick auf den Belegungsplan.
 - Ist die Hütte überhaupt noch zu dem gewünschten Zeitpunkt zu bekommen?
 - Gibt es einen günstigen Flug zu dem Termin?
 - Bekomme ich meinen Mietwagen wieder, der mir beim letzten Aufenthalt so gute Dienste geleistet hat?

Fragen über Fragen. Mal wieder, muss ich sagen, hat alles geklappt. Einzig der Abflugsort Stuttgart war ein, wenn auch kleines, Haar in der Urlaubssuppe. Immerhin knapp 300km Anreise von Koblenz. Dafür aber einen Hin- und Rückflug mit der Condor für 199.- Euronen bekommen. Noch Fragen Kienzle?

4. Juni 2013 – 13:10 Uhr Abflug – 16:50 Uhr Ankunft Economy Class – Freigepäck 20 kg
18. Juni 2013 – 10:45 Uhr Rückflug – 16:05 Uhr Ankunft in Stuttgart
So stand es auf der elektr. Buchungsbestätigung. Und so war es auch. Aber auf die Minute!

In SPC (Flughafenkürzel für Santa Cruz de La Palma) angekommen und unten in der Tiefgarage den Mietwagen abgeholt. Juhu, es war exakt der Wagen, den wir ein Jahr zuvor schon mal hatten. Ein Mercedes Class A – schwarz – für sagenhaft günstige 205,94 € und dies für 2 Wochen! Ein absolutes Schnäppchen.

Wir hatten mittlerweile fast 18:00 Uhr und es wurde Zeit, uns auf die „bessere Seite“ zu machen, die Westseite.
In El Paso allerdings noch mal einen kurzen Zwischenstop eingelegt und dort im „IPER Centro“ noch schnell ein paar Frühstücksartikel eingekauft. Butter, Brot, Marmelade, Eier, Obst, Serranoschinken, Kaffee, Aqua con gas (Mineralwasser mit Kohlensäure) halt eben das, was man morgens so verfrühstückt. Anschließend vom Parkplatz aus Peter, den Besitzer des Ferienhauses, angerufen, dass er uns nicht in Todoque an der Kirche abzuholen braucht. Als Vermesser hatte ich im Luftbild  längst ausgemacht, wo die „Hütte“ liegt. Peter konnte dies zunächst nicht verstehen, war aber erleichtert, hatte er doch diese „Abholfahrt“ gespart.

Achja die „Hütte“. Casa Pedrito hieß sie. Und die gibt es nur von einem Anbieter in Deutschland zu mieten. Calima Reisen aus Berlin hat dieses wunderschöne Anwesen in seinem Progamm. Zum Glück vielleicht, denn in der Regel werden die Ferienhäuser auf den Kanaren von mehreren Anbietern beworben und somit sind die Sahnestückchen auf Monate hinaus ausgebucht. Calima Reisen hat aber etliche schöne Objekte im Angebot. Ein Blick in das Internetangebot lohnt immer! Gleich auf der Homepage des Reiseanbieters wird für die Casa Pedrito geworben.

Größere Kartenansicht

Zurück zur Fahrt vom Flughafen zur Casa Pedrito. Knapp 32 km sind es für die man gut und gerne fast 1 Std. einkalkulieren muss.
Schließlich fahren wird vom Meeresniveau (Flughafen) bis auf über 1000m Höhe hinauf. Durch den kürzeren der beiden Tunnel wechseln wir von der Ost- auf die Westseite La Palma`s. Richtig – die bessere Seite!

Endlich angekommen begrüßte uns Besitzer Peter Schön freundlich und zeigte uns kurz die wichtigsten Räumlichkeiten . Für mich ganz wichtig ;-) funktioniert das Wlan? No problem während des gesamten Urlaubs! Peter ist selbst Deutscher, der vor ca. 20 Jahren mit seiner Frau nach La Palma umgesiedelt ist. Was er hier aufgebaut hat ist einfach phantastisch!

Doch nun zum eigentlichen Anlass für diesen post: die Casa Pedrito. Wo soll man da anfangen?

Geografischen Lage:
Klar, wie schon gesagt auf der Westseite der Insel. Und zwar zwischen den beiden Orten Todoque und Las Manchas im Süden der Gemeinde Los Llanos gelegen – direkt nördlich vor dem großen Lavafeld,  das sich vom Vulkan Pico Birigoyo bis hinunter Richtung La Bombilla verläuft. Das Ferienhaus liegt knapp 500m über dem Meeresspiegel. Das gesamte Gelände ist fast 5000 m² groß. Auf ihm befinden sich zwei Wohnhäuser, die Casa Pedrito und das größere Haus des Eigentümers. Stop, denn da gibt es ja noch die Casita Pedrito. Casita ist im spanischen ein kleines Haus. Hier kann z.B. der Nachwuchs untergebracht werden. Die haben dann quasi „sturmfreie Bude“ für sich alleine.


Das Ferienhaus:
Es besteht aus Wohnraum, Schlafzimmer, Küche und Bad. Und selbstverständlich diese riesige Terasse mit herrlichem Meerblick und einem Grill. Und hinter dem Haus (praktisch Richtung Osten) gibt es noch einen kleinen Platz mit Steintisch und Bänken. Wenn es warm ist, läßt sich hier ausgezeichnet frühstücken. Zumal dieser Platz direkt vom Küchenfenster aus angedient werden kann. Die Frau macht das Frühstück und ich nehme die Sachen an und decke den Tisch. Na, ist das Arbeitsteilung?
Noch mal kurz zu den Räumen:

Das Schlafzimmer hat eine ausreichende Größe mit bequemen Betten. Fliegenschutz an den Fenstern und reichlich Staumöglichkeiten.
Die Küche ist voll eingerichtet für ca. 5 Personen. Kühlschrank, Toaster, Kaffeemaschine, Gasherd, Microwelle, ausreichend Geschirr sowie Abtrockenhandtücher alles vorhanden. Einzig der fehlende Backofen könnte für den Einen oder Anderen Anlass zur Kritik sein. Aber wir sind doch nicht 3000 km geflogen, um in der Casa Pedrito zu kochen. Frühstück schön und gut – aber dann hört der Spaß auf. Mann/Frau sollte ja auch die heimische Gastronomie unterstützen, die es z.Zt. durch Buchungsrückgänge ohnehin schon schwer genug hat auf La Palma.
Im Wohnraum ist ein gemütlicher 2-Sitzer aus Korb sowie ein runder Glastisch mit 4 Stühlen. Fernseher, Stereoanlage und Klimagerät gehören ebenso zur Einrichtung. Der Wlanrouter läuft über das Stromnetz. Und auf dem Tisch stand zur Begrüßung eine leckere Flasche Rotwein – Schön!
Im Bad schließlich neben dem Waschbecken, eine Dusche, die Waschmaschine und Handtücher in ausreichender Anzahl.
Alle Zimmer sind hell mit weißer Farbe gestrichen.
Die Casita ist ähnlich eingerichtet. Sie befindet sich quasi unter dem Besitzerhaus ganz in der Nähe des Schwimmingpools. Lediglich eine Küche ist hier nicht vorhanden. Für was auch? Daher Treppe hoch, rechts rum und die Kids sind in der Wohnung der Eltern.

Die Terrasse:
Groß ist sie die Terrasse der Casa Pedrito. Hier befinden sich ein runder Tisch mit 4 Stühlen, 2 Liegen, Sonnenschirm und ein gemauerter Grill. In der Regel haben wir hier gefrühstückt. Warum? Der Blick auf den Atlantik – traumhaft.


Der Garten:
Riesengroß und ich denke, dass dies ein absolutes Hobby von Peter ist. Irgendwo war er immer am Graben, Schneiden, Bäumchen setzen, Gießen oder sonstige Gartenarbeiten am machen. Was er sich und seinen Gästen in 20 Jahren geschaffen hat, ist einfach wunderbar. Bananen, Orangen, Mandarien, Zitronen, Äpfel, Pflaumen, Avocado, Feigen, gefühlte 100 Sorten Blumen, Palmen, jede Menge Kakteen und andere Sukkulente wachsen hier. Einfach genial. Das ganze ist mit einem ausgeklügelten Bewässungssystem ausgestattet. Überall auf dem Boden, ja selbst an die Topfpflanzen, führt ein schwarzes Plastikrohr, durch das die Pflanzen mit Wasser versorgt werden. Lt. Peter kostet dies jährlich einige hundert Euro an Wassergeld. Aber es lohnt sich, wenn man seine Pflanzen sieht. Als wir im Juni dort waren, war gerade die Zeit reife Feigen zu ernten. Meine Frau konnte davon gar nicht genug bekommen. Auch die Zitronenbäume hingen voll mit gelben Früchten.

Parkplatz:
Ein kleiner Parkplatz gehört natürlich auch zum Haus. Hier finden maximal 2 Autos Platz. Er befindet sich direkt vor dem Treppenaufgang zur Casa, oberhalb des Schwimmingpools.

Das Highlight der Casa Pedrito – der Schwimmingpool:
Wir waren schon in einigen Ferienhäusern im Ausland, aber das hier war absolute Spitze. Ein eigener Pool 5 mal 10 m. Beheizt und mit Gegenstromanlage. Wann hat man sowas schon mal im Urlaub? Der ganze Pool ist durch Stegplatten überdacht, die halbkreisförmig den gesamten Pool abdecken. Es sind praktisch einzelne Elemente, die man mit der Hand nach oben schieben kann und so dann einen „Openair-Pool“ hat. Praktisch.
Durch diese Abdeckung wird der Pool im grunde auch beheizt. Solarenergie auf eine ganz einfache Art. Als wir im Juni dort waren, erhitzte sich der Innenraum durch die Sonneneinstrahlung auf weit über 40 Grad. 4-5 Elemente nach oben geschoben und schnell hatte man angenehme Termperaturen. Selbst das Wasser hatte einmal, allerdings nur an der Oberfläche 33 Grad – Wahnsinn. Laut Peter ist das Schwimmen in diesem Pool selbst im Winter mit angenehmen 25 Grad Wassertemperatur möglich – glaubhaft. Und noch ne schöne Einrichtung gibt es in diesem Pool: eine Gegenstromanlage. Diese hat drei Vorteile:
 - Das Wasser wird schön durchgewirbelt falls es im Sommer an der Oberfläche zu heiß wird.
 - Man schwimmt wirklich wie gegen eine Strömung an.
 - Der starke Wasserstrahl hat hervorragende Massagewirkung

Übrigens das Wasser im Pool ist Salzwasser. Nein es wurde nicht aus dem Meer hochgepumpt, sondern es ist mit Salz von der Tenguia-Saline im Süden der Insel angereicht. Peter erzählte mir, dass dort 700 kg Salz drin sind. In einem seperaten Häuschen unweit des Pools wird dieses Wasser aufbereitet und gereinigt. Die Technologie und die Abdeckung dieses Pools ließ Peter sich aus Deutschland kommen und installieren.
Dies war nun in groben Zügen die Beschreibung der Casa Pedrito. Halt! Eins habe ich vergessen. Da sich die Casa auf der Westseite der Insel befindet ;-) und man von der Terrasse oder vom Pool aus genau nach Westen schaut, wird man dort die schönsten Sonnenuntergänge erleben, die man je gesehen hat (vielleicht ein ganz klein wenig übertrieben). In der Tat waren wir immer bestrebt, nach unserem Abendessen zum Sundowner wieder zurück auf der Bude zu sein. Viele herrliche Bilder habe ich dort geschossen. 


Montag, 14. Oktober 2013

Im Westen rauf – Im Osten runter. Der Roque de los Muchachos auf La Palma


2423 Meter ist er hoch - der "Roque de Los Muchachos". Damit ist er neben dem Pico de la Cruz (2351m) und dem Pico de la Nieve (2232m) die höchste Erhebung auf der Insel La Palma. Deshalb soll La Isla Bonita auch die steilste Insel der Welt sein – bezogen auf die Grundfläche (ca. 45 x 27 km). Der Roque, wie in die Palmeros kurz nennen, bietet ein für europäische Verhältnisse einmaliges Erlebnis: innerhalb kürzester Zeit ist man von Meereshöhe auf über 2400m und durchfährt dabei mehrere Klimazonen.

86 km ist sie, die Strecke vom Mirador „El Time“ über Puntagorda den Roque hoch und auf der Ostseite nach Santa Cruz de La Palma hinunter.

Warum Westseite hoch und Ostseite runter?

Nun, die Strecke über die Westseite ist steiler. Ich persönlich fahre steile Strecken lieber bergauf. Insbesondere, wenn ich mit einem Leihwagen unterwegs bin. Die Bremsen halt – man weiß ja nie. Dafür hat die Strecke hinunter Richtung Santa Cruz mehr Kurven. Beifahrer wollte ich da nicht sein ;-). Meiner Frau hingegen macht diese Kurverei nichts aus.

Zunächst geht es ohne große Klettereien Richtung Norden. Vorbei an Puntagorda, dann durch ausgedehnte Pinienwaldgebiete wird die LP-1 langsam steiler und wir kommen in das nördliche Weinanbaugebiet der Insel. Bei der kleinen Siedlung Hoya Grande verlassen wir die LP-1, die übrigens einmal um die ganze Insel herumführt und biegen rechts ab, dem Hinweisschild „Obervatorio Astrofisico Roque des Los Muchachos“ auf die LP-4 folgend.

Gut 10 km schlängelt sich die Straße nun durch ein Waldgebiet den Roque hinauf bevor wir die Baumgrenze erreichen. Nach drei – vier Kurven sehen wir schon die Kuppel des ersten Observatoriums und ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Observatorio Astrofisico“ zeigt an, dass wir rechts abbiegen müssen.

Überall diese typischen Kuppeln der Observatorien und riesigen Teleskope mit ihren verspiegelten Flächen (Tscherenkow-Teleskope) die zur Messung von Gammastrahlung hier oben aufgebaut wurden. Ausssteigen und Bilder machen – das sind hervorragende Fotomotive! Hier oben steht übrigens auch das mit 10,40m Spiegeldurchmesser größte Spiegelteleskop der nördlichen Erdhalbkugel.

Wir sind über den Wolken – Wahnsinn. Und kalt ist es hier oben – oder sagen wir besser frisch. Im Winter kann es durchaus mal vorkommen, dass hier oben Schnee liegt. Bilder hierzu gibt es im Internet jede Menge.

Auch im Sommer sollte man immer „etwas Warmes“ mitnehmen – Pullover, Jacke etc. Wenn man einen Laptop, ein Tablet oder ein Smartphone mit auf die Reise nach La Palma nimmt, was ich unbedingt empfehle, dann sollte man sich vor Antritt dieser Tour über die Wetterverhältnisse informieren. So richtig schön ist es hier oben, wenn kein Regen angesagt ist bzw. im Winter kein Schnee liegt. Um dies in Erfahrung zu bringen, gibt es im Internet die verschiedensten Wetterdienste und eine Webcam auf dem Roque. Oder man guckt die Wettervorhersage im spanischen Fernsehen oder fragt den Vermieter.

Und noch ein Tipp: Wenn man auf La Palma mit dem Auto unterwegs ist, immer etwas zu trinken (z.B. Flasche Wasser) einpacken. Auch auf dieser Strecke kommt man für viele Kilometer an keiner Gaststätte vorbei. An die Möglichkeit, - ist mir zwar noch nie passiert - dass der Leihwagen Kühlwasser braucht, mag ich gar nicht denken!

So die zahlreichen Teleskope haben wir gesehen und Fotos sind geschossen. Es geht weiter, man/frau will ja schließlich von hier oben mal hinunter in den Krater, ähh .. Caldera heißt dies ja hier, hinab schauen. Also zurück auf die LP-4 und rechts ab Richtung Santa Cruz.

Vorbei an vulkanischem Gestein in den schönsten Farben: Gelb, Orange, Rot, Lila, Grau, Schwarz – einfach wunderschön. Man möchte alle 10m anhalten und diese fantastische Landschaft im Bild festhalten. Zunächst nur links der Straße herrliche Sicht bis zum Meer hinunter und nach ca. 1,5 km erreichen wir rechte Hand den Rand der Caldera. Mit seinen 8 km Durchmesser und über 20 km Umfang ist dieser riesige Erosions- oder Senkkrater einer der ältesten Nationalparks Spaniens. Nicht einmal im 21. Jahrhundert sind sich die Wissenschaftler über die Entstehung der Caldera de Taburiente einig. Es scheint jedoch eines sicher: Alles, was wir sehen, ist Ergebnis des Kampfes zwischen Feuer und Wasser.

Am „Mirador de Los Andenes“ unbedingt anhalten!

Hier befindet sich nicht nur der Einstieg in einen schmalen Pfad, der entlang dem oberen Rand der Caldera führt, hier hat man vor allen Dingen den besten Blick in die Caldera. Natternköpfe wachsen hier, die typische Pflanze der Kanaren. Für Wanderfreunde ein wahres Paradies.

Leider ist es mir aufgrund meiner Herzerkrankung nicht möglich, die ganze Schönheit dieser Insel zu erwandern. Viele Gebiete auf La Palma sind aber durch das Straßennetz derart gut erschlossen, dass man vieles mit dem Leihwagen erkunden kann.

Weiter geht’s Richtung Santa Cruz. Als wir im Juni dort waren, taten uns fast die Augen weh von dem intensiven Geld des Kanarischen Ginsters, der hier oben massenhaft blüht. Alleine dieser Anblick war schon die Tour zum Roque wert.

Nächster Halt: noch oberhalb der Baumgrenze in einer langgezogenen Rechtskurve. Von hier aus hat man einen tollen Blick Richtung Norden bis nach Barlovento.

Auffällig in der Landschaft ist das riesige Wasserspeicherbecken „Laguna de Barlovento“ mit seinen bis zu 5 Mio Kubikmetern Wasser zur Bewässerung der Bananen-, Avocado-, und sonstigen Obstplantagen.
Und weiter geht’s. Zahlreiche Kurven führen durch ein reines Waldgebiet wieder hinab Richtung Ostseite. Gefühlte 500 teils enge Kurven später erreicht man wieder bebautes Gebiet. Endlich möchte man meinen. Dem ist jedoch nicht so. Die Landschaft hat ihren Reiz und einige schöne Parkmöglichkeiten, um das Auto auf der rechten Fahrbahnseite abzustellen und einen Blick hinunter zu riskieren. Unten liegt Santa Cruz und in der Ferne ist sogar der Flughafen zu erkennen.
Irgendwie ist man dann doch froh, wenn man wieder auf der LP-1 zurück ist.
Rechts abbiegen und gut 2 km später ist man im Herzen der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma.
Aber dies ist schon wieder ein anderer Blog.